BILD-Interview mit dem Mercedes-Sportchef Haug: Schumi bekommt sein Sieg-Auto!

BILD-Interview mit dem Mercedes-Sportchef Haug: Schumi bekommt sein Sieg-Auto!

Schnell weg! Michael Schumacher (41) verließ Bahrain mit seiner Corinna noch Sonntagnacht im Privatjet.

Silberpfeil-Boss Norbert Haug (56) flog in einer Lufthansa-Maschine u.a. mit Sebastian Vettel zurück nach Deutschland.

Haug saß gestern schon wieder in Stuttgart am Schreibtisch, analysierte das Rennen (Mercedes auf Platz 5 und 6, klar geschlagen von Ferrari und Red Bull).

BILD fragte Haug: Welche Schulnote hat sich Mercedes beim Saisonstart verdient?

Norbert Haug: „Müsste ich tatsächlich als ‚Oberlehrer’ benoten, würde ich beim ersten Mal vielleicht noch ein Auge zudrücken. Eine 5 oder 6 sollte man für Platz fünf und sechs nicht unbedingt geben! Der amtierende Weltmeister wurde hinter Michael Siebter. Wir kommen nach vorne und dafür kämpfen wir mit aller Leidenschaft.“

BILD: Ferrari und Red Bull haben dominiert. Wann kriegen Schumacher und Rosberg ein Sieg-Auto von Mercedes?

Haug: „Vielleicht sehen wir den ersten Sieg früher als viele denken! Jeder im Team kämpft dafür bis zum Umfallen und mit größter Begeisterung. Wir freuen uns auf jeden Fall auf Melbourne. Wir sind nicht zufrieden, bis wir ganz oben auf dem Podest stehen.“

BILD: Was wird bis zum zweiten Rennen in Melbourne in zwölf Tagen getan?

Haug: „Wir werden mit größter Konzentration, aber in aller Ruhe arbeiten. Wichtig: Wir lassen uns nicht unter Druck setzen, sondern machen uns selbst den Druck. Glauben Sie mir, der selbst gemachte Druck bewegt am meisten.“

BILD: Wie sehr leidet Michael Schumacher darunter, noch nicht ganz vorne zu sein?

Haug: „Es ist ganz klar: Michael und Nico fahren vorne, sobald wir ihnen das Auto dazu geben. Keiner von beiden leidet, beide haben sich beim Team für die totale Zuverlässigkeit unseres Autos bedankt. Jetzt kommt der Speed. Erst Speed und dann Zuverlässigkeit – das geht ganz sicher schief.“

BILD: Ist Michael Schumacher schon wieder bei 100 Prozent?

Haug: „Nach den Seriensiegen aus seiner Vergangenheit würde auch er selbst das ganz sicher nicht von sich behaupten. Niemand von uns ist so eingebildet, um von 100 Prozent zu sprechen. Michael hat in Bahrain nach dreieinhalb Jahren Pause einen super Job gemacht – ich denke, davon haben sich über 10 Millionen TV-Zuschauer in Deutschland ein Bild machen können.“